Shiko Postimin Tek
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Gabim

Rugova-Porträt: Der «Gandhi von Pristina»

21. Jan 16:38



Ibrahim Rugova bei einer Wahlveranstaltung 2004.
Foto: AP

Mit gewaltlosem Widerstand brachte Rugova die Kosovo-Albaner ihrem großen Ziel der Unabhängigkeit näher. Nach dem Tod des Präsidenten könnten radikalere Kräfte an Einfluss gewinnen.





Seinen großen politischen Lebenstraum konnte er nicht mehr verwirklicht sehen: Kurz vor Beginn der heißen Phase in den Verhandlungen über die staatliche Zukunft der südserbischen Unruheprovinz Kosovo, die der albanischen Mehrheit die Unabhängigkeit bringen soll, ist der Provinz-Präsident Ibrahim Rugova am Samstag gestorben. Seit der 61-Jährige 1988 als Vorsitzender des Kosovo-Schriftstellerverbandes in die Politik gekommen war, hatte er sich diesem großen Ziel verschrieben. In den letzten 17 Jahren hatten er und die von ihm gegründete Partei LDK das politische Leben Kosovos bestimmt.

Sie nannten den eingeschworenen Pazifisten «sanftmütiger Zauderer» und «Gandhi von Pristina»: Den Mann mit dem locker um den Hals geschwungenen Seidenschal als Markenzeichen hatte die zunehmende Unterdrückung des Kosovos durch die Serben in die Politik getrieben. Der Literaturwissenschaftler und Dichter wurde nach längeren Aufenthalten in Paris seit Ende der 80er Jahre zur Speerspitze des Widerstandes gegen die brutale und gewaltsame Zentralisierung durch den damaligen jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic, der heute wegen Kriegsverbrechen in Den Haag vor Gericht steht.



Absolute Gewaltfreiheit

Da alle wichtigen staatlichen Positionen den Serben vorbehalten waren, bauten die Albaner unter Rugovas Führung ein Parallelsystem in Verwaltung, Gesundheit und Bildung auf. Die Maxime des passiven Widerstandes und der absoluten Gewaltfreiheit ließen Rugova vorübergehend Einfluss an die bewaffnete Rebellenarmee UCK verlieren. Dennoch hatte er die erste Wahl unter Aufsicht der UN 2001 gewonnen und war Provinzpräsident geworden. 2004 wurde seine Partei bei den ersten von den Kosovo-Behörden organisierten Wahlen wieder stärkste Kraft im Parlament.

Seit Jahren teilen sich Rugova und seine Partei die Regierungsmacht mit Vertretern der früheren albanischen Rebellen. Denn wenn diese ihm auch als politische Gegner gelten, so streben alle doch gemeinsam die staatliche Selbstständigkeit an. Vor allem wegen seines großen Ansehens im Ausland konnte der Vater dreier Kinder in der Innenpolitik nicht von den aufstrebenden jungen und radikalen Politikern aus den Reihen der früheren Rebellen verdrängt werden.

Für seine Gewaltfreiheit, die hartnäckige Verfolgung seines politischen Traumes und als Anerkennung, die Kosovo-Frage international bekannt gemacht zu haben, wurde Rugova 1998 mit dem «Toleranzpreis» der Stadt Münster und dem «Sacharow-Preis» des Europaparlaments ausgezeichnet. (dpa)
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