Shiko Postimin Tek
Vjetėr 22-02-12, 13:50   #4
Zana_ch
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Gabim Titulli: SPIEGEL-Interview mit dem albanischen Schriftsteller Ibrahim Rugova über den

09.03.1998

Kollektiver Selbstmord

Der Albaner-Führer Ibrahim Rugova über das Pulverfaß Kosovo

SPIEGEL: Ist ein Krieg im Kosovo noch zu vermeiden?

Rugova: Einen normalen Krieg wird es nicht geben, nur Massaker. Wir hätten militärisch keine Chance - in ein paar Tagen könnten wir alle vernichtet werden. Nur wenn die internationale Gemeinschaft präventiv eingreift, kann sie eine Tragödie verhindern.

SPIEGEL: Ist die Vertreibung der Albaner aus dem Kosovo das eigentliche politische Ziel Belgrads?

Rugova: Unser Exodus war immer das Ziel serbischer Politik. Seit 1989 findet hier eine konstante ethnische Säuberung statt. Das dürfen wir uns nicht gefallen lassen, denn letztendlich wird derjenige Sieger sein, der im Kosovo verbleibt.

SPIEGEL: Sie plädieren für gewaltlosen Widerstand ...

Rugova: ... und dies müßte der Westen jetzt endlich durch ernsthaften Druck auf Milosevic belohnen. Wir waren in dieser Region lange vor den Serben. In den vergangenen Jahren leisteten wir durch unsere Zurückhaltung einen enormen Beitrag dazu, daß der Balkan nicht ganz in Flammen aufging. Aber seit acht Jahren schon sind wir Geiseln des serbischen Terrors.

SPIEGEL: Sie müssen zugeben: Jetzt üben auch Albaner Terror aus.

Rugova: Ich schließe nicht aus, daß es eine Gruppe frustrierter Albaner gibt. Aber die Spekulationen über diese angebliche Befreiungsarmee und ihre Taten sind irreal. Ich bin nach wie vor überzeugt, daß hier der serbische Geheimdienst seine Finger mit im Spiel hat: So wird ein Alibi geschaffen für die Morde an der albanischen Bevölkerung.

SPIEGEL: Scheitert eine Lösung des Kosovo-Konflikts an Präsident MiloXevic oder am serbischen Volk?

Rugova: An der serbischen Mentalität. Die Serben befinden sich an der psychologischen Schwelle, ob sie sich erneut in ein Kriegsabenteuer verstricken oder eine bessere Zukunft ansteuern wollen. Als Kompromiß schlage ich ein internationales Protektorat für das Kosovo vor - jede andere Lösung wäre von kurzer Dauer.

SPIEGEL: Wie sicher können Sie sein, daß die albanische Bevölkerung Ihrem Kompromißkurs auch tatsächlich Folge leistet?

Rugova: Alles andere wäre kollektiver Selbstmord. Ich werde das Menschenmögliche tun, um einen Krieg zu verhindern. Doch ich sehe auch die Gefahr, daß Belgrad diesen Krieg beschlossen hat.
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