Shiko Postimin Tek
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Zana_ch
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Gabim Titulli: SPIEGEL-Interview mit dem albanischen Schriftsteller Ibrahim Rugova über den

22.06.1998

Wir wollen Luftangriffe



Albaner-Führer Ibrahim Rugova über den Kosovo-Konflikt

SPIEGEL: Die Kämpfe im Kosovo gehen weiter, trotz der Versprechungen, die der jugoslawische Präsident Milosevic gegenüber Boris Jelzin abgegeben hat.

Rugova: Er wollte doch bloß Zeit gewinnen, weil er auf eine Eskalation hofft. Dann könnte er einen umfassenden Einsatz der jugoslawischen Armee im Kosovo rechtfertigen und die ethnischen Säuberungen vollenden.

SPIEGEL: Für diesen Fall hat die Nato eine Intervention angedroht.

Rugova: Wir wollen keine Drohungen, wir wollen Taten, genauer: Luftangriffe als Präventivmaßnahmen zum Schutz unserer Bevölkerung.

SPIEGEL: Steht der Westen nicht wieder als Papiertiger da, wenn Rußland und China im UN-Sicherheitsrat ein Nato-Mandat blockieren?

Rugova: US-Präsident Clinton hat uns versprochen, daß sich Bosnien im Kosovo nicht wiederholen wird.

SPIEGEL: Nach Ihrem Besuch im Weißen Haus haben Sie von einer historischen Wende gesprochen. Konnten Sie Clinton von der Idee eines unabhängigen Kosovo, die von der EU abgelehnt wird, überzeugen?

Rugova: Die USA und Europa haben viel Verständnis für unsere Forderung. Ein unabhängiges Kosovo als Lösung wird nicht mehr ausgeschlossen.

SPIEGEL: Vorbereitende Gespräche über eine Kosovo-Konferenz auf neutralem Boden zwischen Ihnen und Milosevic sind im Gange. Könnte sie den Frieden bringen?

Rugova: Ich bin zu allem bereit. Meine Kondition reicht aus, bis weißer Rauch aufsteigt.

SPIEGEL: Müssen Sie nicht befürchten, daß die internationale Gemeinschaft Sie dann zwingt, eine erweiterte Autonomie unter internationaler Garantie zu akzeptieren?

Rugova: Ich werde nicht weniger akzeptieren als die Unabhängigkeit. Auch eine dritte Republik neben Serbien und Montenegro innerhalb Jugoslawiens lehne ich ab. Als Übergangslösung würden wir ein internationales Protektorat hinnehmen. Über die Möglichkeit eines Einsatzes von Uno-Truppen und Zivilpolizei wird man verhandeln müssen.

SPIEGEL: Auch Rumänien und Bulgarien waren einmal Diktaturen. Heute sind sie demokratische Staaten. Wäre Kosovo bereit, in einem demokratischen Serbien zu verbleiben?

Rugova: Wir haben nicht die Zeit, um zu warten, bis sich Serbien mit seinem Dominanzgehabe, seinem Nationalismus und seinem Neokommunismus demokratisiert hat. Wir haben jetzt die historische Chance, uns zu befreien. Und die muß jetzt genutzt werden.

SPIEGEL: Sie sehen in einem unabhängigen Kosovo einen Friedensfaktor auf dem Balkan. Warum sollten die Albaner in Mazedonien, in Montenegro oder in Nordgriechenland dann nicht auch ihre Souveränität mit Hilfe der Nato einfordern?

Rugova: Nur unsere Vereinigung mit Albanien würde so eine Kettenreaktion auslösen. Mit den politischen Parteien der Albaner in Mazedonien haben wir vereinbart, daß sie ein Teil Mazedoniens bleiben und daß wir sie in ihren Belangen unterstützen werden.

SPIEGEL: Die albanische Führung des Kosovo will die Gespräche mit Belgrad nur fortsetzen, wenn die jugoslawischen Streitkräfte aus dem Kosovo abgezogen werden. Soll die albanische "Befreiungsarmee" UÇK dann die Kontrolle über Kosovo übernehmen?

Rugova: Das wäre eine normale Entwicklung, sofern diese Gruppen auch Verantwortungsbewußtsein gegenüber der politischen Situation beweisen. Ich bin überzeugt, daß die UÇK auch meinem Kommando gehorchen würde. Alles andere wäre fatal für das Kosovo.
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