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Dr Ibrahim Rugova 1944 - 2006 Mė 21 janar 2006 pushon sė rrahuri zemra e Presidentit tė Parė tė Kosovės, Dr Ibrahim Rugova



 
 
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Vjetėr 25-01-06, 16:48   #11
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Gabim

Zum Tode von Ibrahim Rugova
Politischer und moralischer Führer
Von Michael Martens




Als Ibrahim Rugova Anfang Dezember 1944 geboren wurde, war die Wehrmacht noch nicht lange fort aus dem Kosovo. Die Besatzung durch Deutsche und Italiener hatte die Mehrheit der Albaner im ersten Jugoslawien als Befreiung begrüßt. Nicht wenige kollaborierten und nutzten die Okkupationszeit im Kosovo, um viele tausend slawische Kolonisten zu vertreiben oder zu töten. Dann kamen die kommunistischen, serbisch dominierten Partisanen, gegen die kämpfend Rugovas Vater - Patriarch eines recht wohlhabenden Klans - sein Leben ließ.


Als Ibrahim Rugova Student der Literaturwissenschaft in Prishtina war, wütete in seiner Heimat der großserbische Geheimdienstchef Aleksandar Rankovic, ein Vorläufer Milosevics. Zur gleichen Zeit errichtete der kommunistische Staat in der zurückgebliebenen Provinz aber auch Straßen, Schulen, Fabriken und Krankenhäuser.

Nach Rankovics Absetzung durch Tito 1966 hatte es zwar mit willkürlichen Verhaftungen und der Ermordung von "unzuverlässigen" Albanern eine Ende, doch schon zwei Jahre später kam es zu von nationalistischen Tönen begleiteten Studentenunruhen in Prishtina, die auf andere Städte der Provinz übergriffen und als erste blutige Massendemonstration in dem kommunistischen Vielvölkerreich gelten. Mitte der siebziger Jahre, Rugova studierte damals in Paris Literaturwissenschaft, wurde der schleichende wirtschaftliche Verfall Jugoslawiens unübersehbar. Es gab weniger zu verteilen, man suchte die Schuld für die Löcher im Portemonnaie bei dem jeweils anderen Volk, sah sich als Zahlmeister für den Rest. Kaum ein Jahr nach dem Tode Titos, Rugova lebte nun wieder im Kosovo, kam es im Frühling 1981 zu neuen Unruhen. Gefordert wurde damals - öffentlich jedenfalls - noch nicht staatliche Unabhängigkeit, sondern zunächst die Aufwertung zu einer jugoslawischen Teilrepublik. Nach einer letzten Atempause von wenigen Jahren begann dann der Aufstieg von Slobodan Milosevic und mit ihm der kriegerische Zerfall des Vielvölkerstaats der Südslawen, dem sich dessen albanische Bürger ohnehin nie recht verbunden gefühlt hatten.

Blutige Konflikte oft erlebt

Blutige Konflikte hat Ibrahim Rugova in seinem Leben oft erlebt. Dennoch oder gerade deshalb verschrieb sich der erklärte Pazifist und praktizierende Machtmensch dem gewaltlosen Widerstand gegen die serbische Apartheidspolitik im Kosovo. Er war Realist genug, um einen gewaltsamen Konflikt, den sein Volk damals auf jeden Fall verloren hätte, zu scheuen. Mit dem Aufbau des albanischen Schattenstaates nach der Aufhebung der Autonomie des Kosovos durch Milosevic 1989 wurde er nicht nur zum politischen, sondern auch zum moralischen Führer der Kosovo-Albaner. Unter Rugova, der seit 1990 in inoffiziellen Wahlen mehrmals zum Präsidenten der Kosovo-Albaner gewählt wurde, entstand eine Parallelverwaltung mit eigenem Schul- und Gesundheitssystem. All das brachte ihm freundlichen Beifall aus dem Ausland, den Toleranzpreis der Stadt Münster, den Sacharowpreis des Europäischen Parlaments, diverse Ehrendoktorhüte und weitere Trostpokale für die Galerie ein - nur die Unabhängigkeit des Kosovos rückte damit nicht näher. Erst nach 1996, als junge Männer im Kosovo damit begannen, albanische und serbische Repräsentanten des Belgrader Regimes zu ermorden, aber auch Zivilisten beider Völker nicht schonten, konnte die Staatengemeinschaft das Ausmaß des Konflikts nicht länger ignorieren. Die Freischärler der Befreiungsarmee Kosovo (UCK) provozierten ein Blutvergießen, um Serbien zu Vergeltungsschlägen und die Nato zum Eingreifen zu bewegen.

Rugova, der seinen Alleinvertretungsanspruch für die Kosovo-Albaner bedroht sah, leugnete die Existenz der UCK zunächst als "serbische Erfindung", später kanzelte er die Freischärler als "frustrierte Leute" ab. Doch die Frustrierten waren erfolgreicher als er, vor allem, nachdem im benachbarten Albanien die öffentliche Ordnung zusammengebrochen war und Bestände aus dortigen Waffendepots in ihre Hände fielen. Schon auf der gescheiterten Friedenskonferenz von Rambouillet im Februar 1999 sah sich Rugova an den Rand gedrängt von einer neuen Generation kosovarischer Politiker, repräsentiert durch den energischen jungen UCK-Führer Hashim Thaci.

Eine unglückliche Figur

Während des Luftkriegs der Nato gegen Milosevics Jugoslawien von März bis Juni 1999 machte Rugova eine unglückliche Figur, Tiefpunkt seiner Laufbahn war ein von dem Serbenherrscher erzwungener Fernsehauftritt in Belgrad, in dem er die Luftangriffe der Nato kritisieren mußte, mit denen die Kosovo-Albaner ihre Befreiung verbanden. In den eigenen Reihen als Verräter beschimpft, verbrachte er nach diesem rätselhaften, bis heute nicht restlos geklärten Auftritt den Rest der Kriegszeit in Italien und Deutschland. Als er nach Prishtina zurückkehrte, war die serbische Herrschaft dort zu Ende gegangen und aus dem einstigen Hoffnungsträger ein politisches Auslaufmodell geworden. Mächtig war er zwar noch, denn seine Partei, die Demokratische Liga, blieb bei allen Wahlen in der seit dem Rückzug der Serben von den Vereinten Nationen verwalteten Provinz stärkste Kraft. Rugova besaß noch Autorität, doch er herrschte autoritär.

Jedem war klar, daß die politische Zukunft Leuten anderen Schlages gehören werde - jenen von Freischärlern zu Politikern gewandelten Männern um Thaci und den als Kriegsverbrecher angeklagten ehemaligen regionalen UCK-Befehlshaber Haradinaj. Auch im Ausland verlor der einstige Vorzeigealbaner Rückhalt. Starrsinnig sei Rugova, anders als seine ungleich wendigeren Konkurrenten Thaci und Haradinaj, hieß es oft. Als in Belgrad der sogenannte gemäßigte Nationalist Kostunica an die Macht kam, gebärdete sich Rugova geradezu autistischer: Er empfing zwar noch, doch die Politiker, Diplomaten und Journalisten hätten sich auch ein Tonband mit seinen Meinungen anhören können, so sehr glichen sich zum Schluß seine Ausführungen zur politischen Lage im Kosovo.

Sanft und machtbewußt

Der sanft wirkende, leise sprechende Politiker mit dem Seidenschal, der durchaus machtbewußt war, bestand darauf, daß die Vereinigten Staaten und die EU das Kosovo als unabhängig anzuerkennen hätten. Dann werde sich auch der Rest (so die schwierige Lage der im Kosovo verbliebenen Serben) zum besten fügen. Von Kompromissen wollte Rugova nichts wissen, schließlich sei die Unabhängigkeit an sich bereits ein Kompromiß, verzichte das Kosovo damit doch auf die Möglichkeit einer Vereinigung mit Albanien.

Im August 2005 hielt sich Rugova zu medizinischen Untersuchungen in Deutschland auf. Nach seiner Rückkehr teilte er in einer Fernsehansprache mit, daß er an Lungenkrebs erkrankt sei. Einer seiner letzten Vorstöße war die Ernennung eines Verhandlungsteams für die Status-Gespräche. Rugova starb am Samstag in Prishtina.
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